Fleisch aus dem Labor – wirklich Ende des Tierleidens?
von Gabriele Schuster-Haslinger
Es ist schon lange ein Traum der Tierschützer, vor allem aber der Industrie, dass man endlich Fleisch „in vitro züchten“ kann. Schon lange wird daran geforscht und nun scheint die Produktion so
langsam marktreif zu werden. Vermutlich deshalb wurde gestern (13.12.2019) Abend in den „Tagesthemen“ über Fleisch aus dem Labor berichtet. Dieses könnte die Ernährung der Zukunft sein. „Es wird
kein Lebewesen getötet sondern aus Zellen Fleisch gezüchtet. Theoretisch … nicht nur tierisches.“[1] erläuterte die Sprecherin Pinar Atalay in dem Beitrag. Es wird demnach heute schon, also ganz
zu Beginn der Markteinführung, darauf hingewiesen, dass man künftig nicht nur Tiere wird essen können, sondern auch menschliches Fleisch. In einer kurzen Einblendung wird dann auch tatsächlich
u.a. von „ein Häppchen Albert Einstein oder Lady Gaga als Horsd’œuvre …“ gesprochen, „natürlich eine Provokation, wenn auch theoretisch machbar“.
(von Gabriele Schuster-Haslinger)
Dieser Hinweis, dass man „theoretisch“ auch Fleisch von Menschen verzehren könne, weckt natürlich so manche Phantasie. Und der Hinweis auf Häppchen von Albert Einstein erlaubt auch den
Rückschluss, dass man sogar Zellen von Verstorbenen, soweit noch vorhanden, für die Fleischzucht im Labor nutzen kann. Egozentrische Menschen könnten dann am Sonntagmittag ein Schnitzel von sich
selbst verzehren. Man gönnt sich ja sonst nichts!
Betrachten wir uns diese Thematik aus verschiedenen Gesichtspunkten etwas näher. Was geschieht auf Seelenebene, wenn man aus Zellen ein Stück Fleisch züchtet? Dieses Fleisch ist dann natürlich
kein totes Fleisch, sonst hätte es keine Lebensenergie mehr und könnte nicht mehr wachsen. Es muss Lebensenergie in sich haben und diese ist, davon gehe ich aus, mit der Seele verbunden. Der
Ausdruck „beseeltes Wesen“ bringt es auf den Punkt. Nehmen wir einmal an, von einem lebenden Tier werden Zellen für die Fleischzucht entnommen, und nehmen wir weiter an, dass dieses Tier eines
Tages (wie auch immer) stirbt. Was geschieht dann mit der Seele des Tieres? Kann sie in ihre Seelenheimat zurückkehren? Oder hängt sie irgendwo in der Astralwelt fest, weil sie unvollständig ist?
Muss sie dort warten, bis alle ihre anderen fleischlichen und noch lebenden Anteile, die ja noch immer von ihr „beseelt“ werden, auch verstorben sind (weil sie verzehrt wurden)? Was geschieht,
wenn ein einmal gezüchtetes Stück Fleisch immer wieder vermehrt und somit am Leben erhalten wird? Ist dies etwa eine Methode, die Seele daran zu hindern, nach Hause gehen zu können? Dasselbe muss
dann übrigens auch für Organverpflanzungen oder Blutkonserven gelten, doch das nur als Hinweis nebenbei. Mehr Informationen über Laborfleisch etc. können Sie in meinem Buch „Sklavenplanet Erde“
lesen.
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Zusätzlich möchte ich noch ein anderes Thema erwähnen: Es ist ein großer Irrtum, wenn man davon ausgeht, dass beim Züchten von Laborfleisch kein Tier mehr leiden muss. Informiert man sich nämlich
etwas genauer, entdeckt man Schreckliches. Für die Herstellung von Laborfleisch ist fötales Kälberserum erforderlich! In einer Schrift des Deutschen Bundestages zum Sachstand von
„In-vitro-Fleisch“ wird dokumentiert: „Wie bereits zuvor erwähnt, besteht ein bedeutendes ethisches Dilemma darin, dass ausgerechnet fötales Kälberserum ein wichtiger Bestandteil des Nährmediums
für die Vermehrung von Rinderstammzellen ist.“[4] Was ist denn dieses Kälberserum eigentlich? Auf der Webseite „Ärzte gegen Tierversuche“ wird erläutert: „Direkt nach der Schlachtung einer
schwangeren Kuh wird dieser der Fötus aus der Gebärmutter herausgeschnitten. Dann wird dem noch lebenden Kalb eine dicke Nadel zwischen die Rippen durch Haut und Muskeln direkt ins schlagende
Herz gestoßen. Das Blut wird abgesaugt, bis das Tier blutleer ist und stirbt.“[5] Hierbei sterben praktisch gleich zwei Tiere, die Kuh und das Kalb. Der Bedarf, nicht nur für die Züchtung von
Laborfleisch, sondern auch für andere Zellkulturen, ist so enorm groß, dass dafür weltweit jährlich rund 2 Millionen Kälber auf diese Weise getötet werden, steht in einem Bericht der
medizinischen Universität Innsbruck[6]. Das sind 5.479 Kälber pro Tag!
Die Entwicklung forscht nach Nährlösungen, die nicht auf fötalem Kälberserum basieren, doch noch immer gilt es als „Goldstandard“. Wer also Fleisch aus dem Labor verzehren möchte, weil er das
Leiden und Töten von Tieren verhindern will, der sollte alle Aspekte in seine Entscheidung mit einbeziehen und nicht nur die oberflächlichen, die durch die Presse geistern.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen „Guten Appetit“
Machen Sie’s gut!
Gabriele Schuster-Haslinger