Ständig wird uns in die Köpfe gehämmert, wenn wir nur mehr Wachstum hätten, würde alles gut werden. Meine sehr verehrten Damen und Herren, liebe Wähler, glauben Sie diesen Unsinn einfach nicht, denn es ist eine Lüge, die auch dadurch nicht wahr wird, wenn man sie täglich durch die Verblödungsmedien um die Ohren bekommt. Leider muss ich dies so pauschalisieren, denn die Pressefreiheit ist schon längst nur noch in Museen und alten Zeitungsarchiven zu finden. Wer heute noch ungefilterte Information sucht, der muss sich im Internet auf die Suche machen. Und weil unsere Ausbeuter und Sklaventreiber, vertreten durch die von ihnen kontrollierten Regierungen, dies inzwischen auch mitbekommen haben, wird seit einiger Zeit mit aller Gewalt versucht, auch dort die Keule der Zensur zu schwingen.
(Von Wolfgang Sipinski)
Interessant, interessant! Während ich das hier gerade tippe, stelle ich fest, dass die Wörter „Ausbeuter“ und „ungefilterte“ von meiner Software als Fehler angesehen werden. Offensichtlich sind sie für den normalen Sprachgebrauch nicht mehr vorgesehen…
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Aber zurück zum eigentlichen Thema. Das Wohlergehen des Planeten, so wollen uns Frau Merkel und Konsorten glauben machen, steht und fällt mit dem Wachstum. Und um das hier mal klarzustellen: Gemeint ist im Grunde genommen das Wachstum des Wachstums! Klingt das in Ihren Ohren nicht irgendwie eigenartig? Das ist es auch! Aber nach diesen Regeln funktioniert die Börse, die längst nicht mehr als Handelsplatz realer Werte funktioniert, sondern die mit ihren Äußerungen und Bewertungen über die Existenz von Konzernen und Staaten entscheidet. Früher war es eine Plattform für den Handel von „Wert“-Papieren, die tatsächlich den Wert eines Unternehmens darstellen sollten. Das ist schon längst nicht mehr der Fall. Wenn heute jemand an der Börse ein Gerücht verbreitet, dass es einem Unternehmen nicht so gut gehe, ist dieses innerhalb von Sekunden weniger wert. Wenn es ganz übel kommt, ist es sogar pleite, weil plötzlich alle ihre Anteile verkaufen. Wie Sie sehen, hat das Ganze nichts mehr mit der Realität zu tun.
Real ist aber, dass Wachstum künstlich erzeugt wird. Zum Beispiel wird in der Lebensmittelindustrie seit vielen Jahren einfach deutlich mehr produziert als man braucht. Vieles davon wandert vom Erzeuger über den Supermarkt direkt in die Tonne. Sie glauben das nicht? In dem Buch „Die Essensvernichter“ schreiben Stefan Kreuzberger und Valentin Thurn: „Wir werfen in etwa genau so viel weg, wie wir essen! Mit anderen Worten: 50 Prozent der Nahrungsmittelproduktion wird auf dem Weg vom Acker zum Teller vernichtet!“ Ich will Sie nicht mit Zahlen langweilen, aber diese halte ich doch für erwähnenswert, wenn die Autoren weiter darstellen, dass allein in Deutschland jedes Jahr 20 Millionen Tonnen Nahrungsmittel auf dem Müll landen, davon 500.000 Tonnen Brot. Rechnen Sie sich das mal in Kilogramm um und schreiben Sie diese Zahl auf ein großes Blatt Papier, dann erhalten Sie noch einen besseren Eindruck von dieser Größenordnung.
Warum das so gewollt ist, liegt klar auf der Hand, denn alles, was auf dem Müll landet, wurde von irgend jemandem bezahlt. Und DAS ist die Wahrheit über unser hochgelobtes Wachstum, das die meisten Finanz- und Politdeppen anbeten wie das Goldene Kalb!
In der Zeitschrift „Cola, Reis und Heuschrecken“ findet man einen bemerkenswerten Artikel von Jean Ziegler, in dem er schreibt: „Alle fünf Sekunden verhungert ein Kind unter zehn Jahren. 37.000 Menschen verhungern jeden Tag“, und er zitiert damit den „World-Food-Report“ der FAO (Food and Agriculture Organization of the United Nations). Nach deren Aussage „könnte die Weltlandwirtschaft in der heutigen Phase ihrer Entwicklung problemlos das Doppelte der Weltbevölkerung normal ernähren“.
Sie sehen also, dass ständiges Wachstum vor allen Dingen eins ist: es ist krank! Denn übertragen wir diese Wachstumsidee auf einen lebenden Organismus, so wird jedem schnell klar, dass dies nicht gut sein kann. Wir kennen dies als die gefürchtete Krankheit mit dem Namen „Krebs“.
Und jetzt glauben Sie bitte nicht, dass die Nahrungsmittelindustrie da eine Ausnahme darstellt. Nein, dies ist die Regel, denn viele unserer Gebrauchsgegenstände werden von vorneherein so produziert, dass sie wesentlich früher ihren Dienst versagen als nötig. Vieles könnte man heute deutlich langlebiger produzieren!
„Aber was wäre denn die Lösung?“, werden Sie nun fragen. Keine Angst, die Antwort ist verblüffend einfach: Weg von einer alles bestimmenden Politik des Wachstums und hin zu einer bedarfsorientierten Umverteilung aller Güter! Und keine Sorge, denn selbst bei diesem Lebensstandard sind noch ein Zweitwagen und der zweite Fernseher für die Kinder drin…