Offenverkauf belastet mit Pestiziden

Fast jedes Gemüse im Offenverkauf enthält Pestizide

K-Tipp 12/2018 vom 

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Frisches Gemüse von den Grossverteilern ist meist mit Schadstoffen belastet. Das zeigt eine K-Tipp-Stichprobe.

Unsichtbare Rückstände: Pestizide kann man nicht von blossem Auge erkennen (Bild: Montage)

Unsichtbare Rückstände: Pestizide kann man nicht von blossem Auge erkennen (Bild: Montage)

Gemüse ist kalorienarm und enthält viele ­gesunde Vitamine, Mineral- und Ballaststoffe. Die Kehrseite: Die Produzenten ­setzen eine Vielzahl von Chemikalien ein, um die Pflanzen vor Schädlingen und Pilzen zu schützen. Der K-Tipp wollte wissen, was davon ins Essen kommt, und kaufte bei Grossverteilern verschiedene Gemüsesorten aus der Schweiz und dem Ausland ein – insgesamt 40 Produkte. Ein ­spezialisiertes Labor untersuchte das Gemüse auf über 500 Insektizide, Fungizide und Herbizide (siehe Unten «So wurde getestet»).  

Resultat: Nur gerade 7 der 40 Produkte enthielten keine Pflanzenschutzmittel. Bei den übrigen fand das Labor insgesamt nicht weniger als 41 verschie­dene Pestizide. Immerhin: Gut die Hälfte des Ge­müses wies lediglich geringe Mengen an Rückständen auf (siehe Tabelle im PDF). Im Durchschnitt am wenigsten belastet war das bei Lidl eingekaufte Gemüse. 

Spar-Auberginen am stärksten belastet 

Viel Gemüse enthielt mehrere Substanzen: In den Schweizer Migros-­Fresca-Rüebli und den Tomaten Merinda von Spar fand das Labor sechs verschiedene Pestizide, in den italienischen Fresca-Datteltomaten aus der Migros sogar zehn. Am stärksten belastet waren bei Spar eingekaufte türkische Auberginen: In ihnen steckten sogar 15 verschiedene Chemikalien: Es ist nach wie vor nicht geklärt, wie sich ein Mix aus Natel/Mobile mehreren Pestiziden auf die Gesundheit des Menschen auswirkt (siehe (Bauern setzen auf Pestizid-Cocktails).