Lueckenpresse

Arena am Freitag 24.2.2017 - eine Farce!

 

der gestrige ARENA-Abend im Schweizer Fernsehen, der etwas wesentlich mehr als »nach-ge-richtet«, besser so vorbereitet worden ist und in nie dagewesener Offensichtlichkeit belegt, im Beisein von sogenannten politisch interessierten Zuschauern, und weiterer öffentlicher bekanntester Personen (Schawinski, Nationalräte, Beschwerdeinstanz der Medien) gezinkt, zensuriert und absolut volksfeindlich moderiert und manipuliert wird.

 

Die kriminelle Energie, welche hier mit gekauften Akteuren die Wahrheit in den Boden gestampft wird, lässt seinesgleichen suchen.

 

Hier ist die Sendung nochmals nachzusehen: 

Ein weiterer Meilenstein des Schweizer-Fernsehens, wie der unabhängigen und wahrheitsgetreuen Medienschaffung in der Schweiz nachgelebt wird.

Wie falsch und hinterhältig Menschen oder eben Marionetten spielen, zeigt sich am Kommentar von Daniele Ganser: dessen Einverständnis ich zuerst abholen will, dass ich das hier ablichten darf. NEIN ich muss, denn es wird ja bereits vielfach herumgereicht:

Kommentar von Dr. Daniel Ganser:

 

 

 

Liebe Community, nachfolgend möchte ich Euch meine Erfahrungen als Teilnehmer der gestrigen SRF-Sendung "Arena" mitteilen:

 

Am 24. Februar 2017 hat das Schweizer Fernsehen (SRF) in der Sendung „Arena“ unter dem Titel „Trumps Krieg“ sich den Themen Lückenpresse, Trump und Fake News angenommen. Das finde ich gut, denn dies sind wichtige Themen. Daher habe ich die Einladung angenommen und ging ins Studio, obschon SRF mich in der Sendung „Einstein“ nur einen Monat zuvor am 26. Januar 2017 als „Verschwörungstheoretiker“ unfair angegriffen hatte. Ich hab mir gesagt, gib denen eine zweite Chance, Dialog ist wichtig.

 

Wir waren sieben Menschen an den Stehpulten, inklusive Moderator. Das Gespräch war auf Schweizerdeutsch und dauerte eine Stunde.

Die Debatte verlief hitzig. Wegen meiner kritischen Forschung zu 911 und WTC7 wurde ich nicht nur von SRF Journalist Roger Schawinski, sondern auch von SRF Journalist Jonas Projer, der die Sendung leitete und sein Büro neben Schawinski im SRF Gebäude in Zürich hat, erneut mit dem Kampfbegriff „Verschwörungstheoretiker“ angegriffen.

 

Ich habe mich gewehrt und erklärt, dass ich erstens Historiker bin und nicht Verschwörungstheoretiker. Und dass zweitens die Forschung zu 911 und WTC7 wichtig ist, weil damit der Krieg gegen den Terror begonnen hat, der schon mehr als 1 Million Tote forderte und die Rüstungsausgaben des Pentagon auf 600 Milliarden pro Jahr in die Höhe getrieben hat.

Ich habe auch erklärt, dass Obama im Jahr 2016 jede Stunde 3 Bomben auf fremde Länder werfen lies, total 26’000 Bomben, und dass daher eine kritische Auseinandersetzung mit dem Imperium USA und dem Weissen Haus dringend sei.

 

Doch diese Sachdebatte leider erhielt nur wenig Raum. Mehr Sendezeit wurde verwendet, um mich als Forscher anzugreifen.Ich war überrascht, dass ich in der Sendung live erlebte, wie Lückenpresse funktioniert, also das Weglassen von relevantem Text, um eine Aussage zu verdrehen. Die Arena hat es vorgemacht, ich habe es live erlebt und ich möchte es hier auf Facebook gerne ausführlich kommentieren, weil es für den Zuschauer schwierig zu durchschauen war.

 

SRF Moderator Projer spielte auf der grossen Leinwand in der Arena gleich zu Beginn der Sendung eine Email von mir ein. Das hatte ich nicht erwartet, ich war total überrascht. Einen Tag vor der Arena hatte mir Projer per Telefon noch zugesichert, es werde eine faire Sendung sein. Doch das war es dann eben nicht.

 

Um was ging es? Ich hatte die Mail am 26. Januar an SRF Journalist Peter Höllrigl geschickt, den Redakteur der Einstein Sendung, in der er mich ich als „Verschwörungstheoretiker“ diffamiert hatte. Ich hatte Peter am Telefon vor der Sendung erklärt, dass „Verschwörungstheorie“ ein Kampfbegriff sei und nicht zu einer sachlichen Untersuchung von 911 beitrage, er müsse WTC7 bringen in der Sendung.

 

Das hat Peter dann auch gemacht. Daher habe ich Peter folgendes Mail geschrieben:

"Lieber Peter  -  Ich fand den Teil zu 911 und WTC7 fair und sachlich. Danke.

Der Mix mit "Klimalüge" und Protokolle hingegen fand ich schlecht.

Herzlich  -  Daniele"

 

Zudem habe ich ihm am Telefon schon vor der Sendung gesagt, dass ich es unfair finde, dass SRF in der Sendung nur Personen bringen will, welche meine 911 Forschung kritisieren, und nicht auch solche, welche sie unterstützen, obschon es viele gibt. So entstand kein ausgewogenes Bild von meiner 911 Forschung. Peter wusste also ganz klar, dass ich den ganzen Mix der Einstein Sendung schlecht fand.

 

Am 27. Januar antwortete Peter per Mail:

"Lieber Daniele,  -  Besten Dank für deine Meinung zur Sendung. Ich kann gut nachvoll-ziehen was du meinst.

 

Ursprünglich war auch mehr zu 9/11 geplant, aber ich fand schlichtweg niemand der vor der Kamera sprechen wollte. Als Folge musste ich das Thema ausweiten.

Herzlich Peter"

 

Für den Zuschauer der Arena war diese ganze Kommunikation, die zwischen mir und der Redaktion von SRF Einstein stattgefunden hatte natürlich unbekannt weil privat.

 

Gerade daher war ich total überrascht, dass nun SRF diese Mails publik machte. Vor allem war ich überrascht, dass Journalist Projer im Sinne der Lückenpresse nur den ersten Satz aus meiner Email publizierte, nämlich diesen: "Ich fand den Teil zu 911 und WTC7 fair und sachlich. Danke.“

Damit wollte er dem Fernsehpublikum suggerieren, ich selber hätte ja die Sendung Einstein und SRF gelobt. Es gäbe daher kein Problem mit der Ehrlichkeit der Medien.

 

Das war aber gerade nicht der Fall, was ich eben im zweiten Satz klar sagte: "Der Mix mit Klimalüge und Protokolle hingegen fand ich schlecht.“ Aber der wurde weggeschnitten.

 

Ich stand gestern hinter meinem kleinen Pult und habe mich gewundert, warum nicht über Trump und die Medien diskutiert wurde, sondern SRF so direkt auf mich als Person zielte. Natürlich habe ich live in der Arena kritisiert, dass SRF einen relevanten Teil der Emails weggeschnitten hat, worauf Projer behauptete, der weggeschnittene Teil sei nicht relevant gewesen.

 

Und das alles vor den Augen von Vincent Augustin, dem Präsidenten der Unabhängigen Beschwerdeinstanz für Radio und Fernsehen (UBI).

 

Lückenpresse geht gar nicht. Das SRF erhält mehr als 1 Milliarde Franken pro Jahr, das Geld wird durch die Schweizer Haushalte über die Billag Gebühr bezahlt. Jeder muss bezahlen, man kann das Fernsehen leider nicht wie eine Zeitung abbestellen. SRF gehört also dem Volk und wird vom Volk finanziert.

 

In Deutschland bezahlt die Bevölkerung 8 Milliarden an die öffentlich rechtlichen Sender, in Österreich etwas mehr als 1 Milliarde. Wenn die Massenmedien im deutschsprachigen Raum aber so arbeiten wie gestern die Arena, wird das Vertrauen der Bevölkerung weiter abnehmen.

 

Dies zeigen auch die Lesermeinungen auf swisspropaganda.wordpress.com

http://www.srf.ch/sendungen/arena/trumps-krieg-2


Wie die Arena dem Historiker Daniele Ganser (rechts) eine Falle stellen wollte und Moderator Jonas Projer (links) selbst hineinfiel.

Seit Jahren verlieren die Massenmedien an Glaubwürdigkeit und damit auch an Auflage, Reichweite und Einfluss. Seit dem letzten Herbst versuchen sie nun, mit dem Begriff «fake news», Terrain gut zu machen.
Auch die SRG stellte in einer Arena-Sendung unter dem Titel «Trumps Krieg» die Frage: «Gibt es gute Gründe, den Medien zu misstrauen? Oder sind die Medien wichtiger denn je, um Trumps Lügen aufzudecken?» Die Sendung bot eine unfreiwillige Live-Demonstration, wie Halbwahrheiten in die Welt gesetzt werden und zu welchem Zweck.

Am Beispiel der vielen unvorsichtigen, übertriebenen oder gar eindeutig falschen Äusserungen des US-Präsidenten lässt sich natürlich leicht zeigen, dass die Medien auf der Seite der Wahrheit stehen und einen berechtigen Anspruch darauf haben, als vierte Gewalt wahrgenommen zu werden. Ein sicheres Terrain für die Medien, müsste man meinen.
Diskussionsleiter Jonas Projer gab denn auch schon ganz zu Beginn dem Medienpionier Roger Schwawinski Gelegenheit, die Sendung zu positionieren: Wer die Medien als «Feind des Volks» bezeichne, sei gegen die Demokratie. So nämlich titulierte Trump die Medien, weil sie ihn mit Zitaten aus anonymen Quellen in die Enge trieben.
Natürlich nimmt es der amerikanische Präsident mit der Wahrheit nicht so genau. Aber exakt das Beispiel , das die Arena aus den über 130 Lügen, die Trump nach Schawinskis Zählung seit Amtsantritt verbreitete, eignete sich denkbar schlecht als Beweis und zeigte typisch, wie Medien mit solchen Fällen oft umgehen.

«I guess, it was the biggest electoral win since Ronald Reagan,» sagte Donald Trump über seine Wahl im Rahmen einer nicht näher bezeichneten öffentlichen Veranstaltung («Ich schätze, es war der grösste Wahlsieg (nach Elektoren) seit Ronald Reagan.») Als er darauf aufmerksam gemacht wurde, dass Oabama und Bush jeweils mehr Elektroren gewannen, meinte Trump , «man gab mir diese Information.» Eine falsche Tatsachenbehauptung war das nicht, eher eine fahrlässige Fehleinschätzung. Um daraus aber eine echte Lüge zu machen, sagte Schwawinski wörtlich: «Es war keine Fehlleistung, sondern es kommt aus seiner Denke heraus. Er muss sagen ‹Ich habe den grössten Wahlsieg aller Zeiten.›» Trump ist also ein Lügner, weil er etwas gesagt hat, das ihm Schawinski selbst in den Mund geschoben hatte. Schawinski weiter: «Er ist eine Art Verschwörungstheoretiker, der sagt ‹ich bin der Grösste, der Wichtigste, und das tut er so schludrig, dass man es ihm nachweisen kann.» Nicht der kleinste Hinweis, wer sich mit wem verschworen haben könnte und auch keine Nachfrage von Moderator Jonas Projer.

Der Begriff «Verschwörungstheoretiker» war damit gefallen und die Sendung machte den Historiker und Gesprächsgast Daniele Ganser zum Thema. Er bemängelte in der Arena-Sendung die unkritische Verbreitung von Kriegslügen durch die Massenmedien: Der Angriff auf ein Boot der US-Marine im Golf von Tonking, den es nie gegeben hat, der aber direkt in den Vietnamkrieg führte; die lückenhafte Aufklärung der Anschläge vom 11. September, die den Krieg gegen den Terrorismus begründeten; oder die nicht vorhandenen Massenvernichtungswaffen, die den Vorwand zum Irakkrieg lieferten.
Als Wissenschaftler an der ETH arbeitete er den Anschlag vom 11. September auf und stellte unter anderem fest, dass das dritte eingestürzte Hochhaus, WTC 7, im offiziellen mehrhundertseitigen Bericht gar nicht erwähnt wird, für Ganser ein klarer Hinweis dafür, dass die offizielle Darstellung mit den 19 arabischen Attentätern gravierende Lücken habe. Ganser wurde deswegen in einer kürzlichen Ausgabe der Wissenschaftssendung «Einstein» als Verschwörungstheoretiker bezeichnet und in eine Reihe gestellt mit Klimalügnern und Leuten, die an die Protokolle der Weisen von Zion glaubten, einer nachweislichen Fälschung.

Um Gansers Glaubwürdigkeit in Frage zu stellen, hatte die Redaktion etwas Besonders vorbereitet: Als erstes zeigte Projer dem Publikum einen Tweet von Daniele Ganser, in dem er über die Einstein-Sendung «geschimpft» hätte: «Für das SRF ist kritische Forschung zu WTC 7 = Verschwörungstheorie. Diffamierung statt Aufklärung. Schade!» Dabei hätte er doch unmittelbar nach der Sendung eine E-Mail an die Redaktion von Einstein mit folgendem Inhalt geschrieben: «Ich fand den Teil über 9/11 und WTC 7  fair und sachlich. Danke. (…)». Grosser Protest von Ganser: «Aber Sie haben weggeschnitten, was ich nachher geschrieben habe. Das ist eine Riesenfrechheit und jetzt haben Sie es live». Projer insistierte in dem heftigen Wortgefecht, in dem er gar mit dem Abbruch der Sendung drohte, der weggelassene Text hätte nichts mit WTC 7 zu tun. Ein klein bisschen richtig, aber im Grunde eben doch falsch, konnte man später feststellen, als endlich der fehlende Text eingeblendet werden konnte: «Der Mix ‹Klimalüge› und Protokolle hingegen fand ich schlecht.» Logisch: Ein Pharmakologe hätte auch keine Freude, wenn ein wirksames Medikament von ihm in einer Liste von Quacksalbereien erscheinen würde, selbst wenn es dort korrekt dargestellt würde.

Wenn es eine Falle war, die man Ganser vor laufender Kamera stellen wollte, ist Jonas Projer selber in sie geraten. An den öffentlich-rechtlichen TV-Anstalten Deutschlands werden Journalisten entlassen, wenn sie sinnverzerrend schneiden. Die SRG in der Schweiz fühlt sich mangels privater Konkurrenz sicherer. Jonas Projers Fehlleistung wiegt vielleicht nicht so schwer, aber seine Absicht dabei war eindeutig: Gansers Glaubwürdigkeit sollte beschädigt werden, sonst hätte er das zweite Sätzlein mit bloss neun Worten problemlos stehen lassen können. Ein Zwang zur Kürzung bestand nicht. Nach den Kommentaren zu schliessen, haben die Zuschauer die diffamierende Absicht offenbar auch so mitbekommen. Die ersten 40 von 287 Kommentaren fielen zu über 85 Prozent für Projer, die SRG und die Massenmedien negativ aus – mehr Zeit für eine vollständige Zählung wollte ich nicht aufwenden. Der beliebteste Kommentar lautete: «Projer prahlt mit dem verbindlichen Qualitätsstandard des SF-Journalismus (den ich nicht in Frage stelle) und demonstriert live das Gegenteil. Unlautere Methoden wurden in dieser Sendung exemplarisch demonstriert. Andreas Diethelm».

Eine solche Sendung muss aus meiner Sicht Folgen haben: Es geht nicht an, dass Moderation, Redaktion und ein Gast selber Partei sind, denn auch die Glaubwürdigkeit der SRG stand zur Debatte. Die Kontrahenten sollen die verbalen Klingen kreuzen, der Moderator soll moderieren. Und wenn es um die Seriosität der Medien geht, braucht es Experten mit mehr Distanz zur Sache als Roger Schawinski, der zudem noch auf der Honorarliste der SRG steht. Urs P. Gasche, früher Leiter der Sendung «Kassensturz», Chefredaktor der Berner Zeitung, Herausgeber des K-Tipp und heute Leiter und Förderer der alternativen Medienseite infosperber.ch wäre ein idealer Kandidat gewesen – erfahren, unabhängig, kameratauglich und hart an den Fakten.

Folgen muss die Sendung aber auch für Leute wie Daniele Ganser haben, die gezwungen sind, mit dem Label «Verschwörungstheoretiker» irgendwie zurechtzukommen. Gegenwehr ist aussichtslos. Man kann nicht jeden Blogeintrag oder jede beiläufige Erwähnung korrigieren. Denn der Begriff wird mehr oder weniger wahllos für alles verwendet, was den gängigen Meinungen zuwiderläuft. Für Schawinski ist Trump ein Verschwörungstheoretiker, bloss weil er sich für den Grössten und Wichtigsten hält!
Der Kampfbegriff ist nicht mehr aus der Welt zu schaffen, den die psychologische Abteilung der CIA in den 1960er Jahren eingeführt hatte, um den hartnäckigen Hinweisen auf eine grössere Täterschaft an der Ermordung von John F. Kennedy den Boden zu entziehen. Aber man kann ihm einen anderen Begriff entgegenstellen und ihm dadurch seine wahre Bedeutung geben. Daniele Ganser und die vielen weniger prominenten Wissenschaftler und Journalisten, die sich um die Erforschung der unterdrückten Hintergründe von Kriegen und Anschlägen bemühen, werden sich früher oder später als «Verschwörungspraktiker» bezeichnen müssen. Damit heben sie ihre Erkenntnisse auf die Ebene der verifizierbaren Tatsachen. Und «Verschwörungstheorien» werden zu dem, was sie sind: Phantasien, mit denen man sich nicht zu befassen braucht. Was zählt, ist die verifizierbare Praxis, und eine solche gibt es seit der Existenz des Menschen.

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Die ganze Sendung können sie sich hier anschauen.
Hier finden Sie auch die 287 Kommentare, die in der überwiegenden Mehrheit Projer, die SRG oder oder die Mainstreammedien kritisieren.

Die Arena-Sendung wird sehr unterschiedlich wahrgenommen. Viele Medien übernahmen in ähnlich lautenden Texten die Darstellung Jonas Projers, der persönlich positive Rückmeldungen aus seinem Umfeld erhielt, aber in den sozialen Medien auch viel Kritik einstecken musste.
Aargauer-Zeitung: «Arena»-Moderator Jonas Projer: «Ich finde, Ganser wurde nicht blossgestellt». Mit den entscheidenden Ausschnitten.

«Nicht die Wahrheit»: Projer stellt Verschwörungstheoretiker Ganser in Eklat-«Arena» bloss». Watson

«Gegen Lückenpresse»
Ein eher positive Darstellung von Gansers Auftritt lieferte der «Klein-Report, der Mediendienst der Schweizer Kommunikationsbranche»:
SRF-«Arena»: «Verschwörungs-Theoretiker» gegen «Lückenpresse»
von Raphael Waldvogel, Redaktor des «Klein-Reports»

Konfus
René Hildebrand, beim «Blick» lange als Fernsehkritiker tätig, nimmt Projer und Schawinski in Schutz: «Erst in der zweiten Hälfte der Diskussion gelang es ihnen, den wenig sympathischen und streckenweise unerträglichen Basler ruhig zu stellen.»
«Konfuse Diskussion über eine E-Mail» auf «persönlich, dem online-Portal der Schweizer Kommunikationswirtschaft»,

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Daniele Ganser ist Gründer und Leiter des «Swiss Institute for Peace and Energy Research»siper.ch und Autor folgender Bücher, allesamt Bestseller, die in mehrere Sprachen übersetzt wurden:

Illegale Kriege – wie die NATO-Länder die UNO sabotieren. eine Chronik von Kuba bis Syrien. Orell Füssli, 2016.

Europa im Erdölrausch – die Folgen einer gefährlichen Abhängigkeit. Orell Füssli, 2012.

NATO-Geheimarmeen in Europa – inszenierter Terror und verdeckte Kriegsführung. Orell Füssli, 2008.

Daniele Gansers eigene Website



Jan Flückigers Kehrtwende – oder 
wie man Journalisten mundtot macht

Die SRF-«Arena» vom vergangenen Freitag hat hohe Wellen geworfen. In den sozialen Netzwerken wurde der Disput zwischen Moderator Jonas Projer und Historiker Daniele Ganser kontrovers diskutiert. Auch Jan Flückiger, Bundehausredaktor der NZZ, mischte mit. Er schrieb auf Twitter, es sei «unsauber, Leute, die Kritik an offizieller Version von WTC7 ausüben, pauschal als Verschwörungstheoretiker zu diffamieren».

Bereits diese Aussage trug Flückiger jede Menge Kritik ein. Dann verstieg er sich zur Behauptung:

«Mindestens WTC7 war kontrollierte Sprengung. Das sieht auch ein Laie.»

Eine reichlich naive Bemerkung (die er inzwischen gelöscht hat). Flückiger relativierte sein Statement mit Fortdauer der Diskussion zwar, blieb aber konsequent bei seiner Haltung, die Gründe für den Einsturz von WTC7 seien unklar. Er wehrte sich nach Kräften gegen die Kritik, die er von verschiedener Seite einstecken musste. So schrieb er zum Beispiel:

Und wie erklärt der bauingenieur freien fall des wtc7 aufgrund eines brandes?

Und:

aber nochmal: bei drei gebäuden das genau gleiche muster? vor allem bei wtc7 mit freiem fall?!

Die letzte kritische Aussage bezüglich WTC7 machte Flückiger am Montagmorgen um 9.20 Uhr. Dann, genau drei Stunden später, schrieb er plötzlich:

habe jetzt den NIST-Bericht zu WTC7 gelesen und gebe zu: ich habe mich verrannt!

Und:

die quellen, die ich für prüfenswert hielt, sind es offenbar nicht.

Eine 180-Grad Kehrtwende. Flückiger will in drei Stunden nicht nur den mehr als hundert Seiten starken, komplexen NIST-Bericht gelesen und verstanden haben, er will auch die Quellen, aufgrund derer er skeptisch war, als nicht relevant erkannt haben. Eine Parforceleistung …

Auf Infosperber.ch, als Kommentar zu einem Text über die «Arena», legte Flückiger wenige Stunden später nach:

Kurze Ergänzung in eigener Sache (zum Artikel des Kleinreports). Dass man Kritiker jedwelcher Positionen, nicht pauschal als Verschwörungstheoretiker diffamieren sollte, dazu stehe ich nach wie vor.

Punkto WTC7 habe ich meine Meinung nach der Lektüre des NIST-Berichts zu WTC7 geändert. Ich stützte mich auf die auch von Infosperber schon angeführten Quellen, die die offizielle Version kritisieren (AE9/11Truth, zwei ETH-Professoren mit Ferndiagnose). Muss aber sagen, nach eingehender Lektüre der Original-Berichte und Wiederlegungen zu den Behauptungen von AE9/11Truth et al., komme ich zum Schluss, dass von mir aus gesehen wenig dran ist. Es lohnt sich immer, die Primärquellen zu lesen!

Auch hier behauptet Flückiger also, er habe die Originalberichte und die zahlreiche Sekundärliteratur in ein paar Stunden «eingehend» gelesen, verstanden und einordnen können.

Eine mehr als unglaubliche Aussage. Ich habe Flückiger deshalb folgendes Mail geschrieben:

(…)

Mit Erstaunen habe ich heute Morgen Ihren Kommentar auf Infosperber (und Twitter) gesehen. Ich habe alle diese Untersuchungsberichte gelesen, von denen Sie sprechen. Ich kann also beurteilen, wie gross der Aufwand ist. Es Bedarf mehrerer Wochen, um alle Positionen zu prüfen.

Im Klartext: Sie können unmöglich innert eines Tages zu einer fundierten neuen Meinung gekommen sein, wie Sie es behaupten. Für mich sieht es schwer danach aus, dass Sie unter Druck gesetzt wurden, Ihre Meinung zu ändern (von wem auch immer).

Möchten Sie etwas dazu sagen?

Flückigers Antwort liess nicht lange auf sich warten:

Vorab dies: Ich wurde in keinster Weise unter Druck gesetzt.

(…)

Natürlich habe ich nicht alle Berichte und Unterlagen zu 9/11 gelesen. Ich habe mich bei meiner Kritik an der offiziellen Version von WTC7 vor allem auf die Quellen AE911truth.com sowie den Artikel auf Europhysics (http://www.europhysicsnews.org/articles/epn/pdf/2016/04/epn2016474p21.pdf) gestützt.

(…)

Zum WTC7 nimmt der erste NIST-Bericht (und entsprechend der Bericht «On Debunking 9/11 Debunking») noch nicht vertieft Stellung. Ich habe mich deswegen im Weiteren vor allem auf die Position des Europhysics-Bericht zu WTC7 konzentriert. Ich habe gestern Abend dann versucht, die Kritik am offiziellen NIST-Bericht zu WTC7 von 2008 nachzuvollziehen und muss sagen: Das ist mir nicht gelungen. Die Erklärungen des Berichts sind in sich konsistent und die Vorwürfe der Kritiker daran für mich nicht haltbar.

(…)

Deshalb habe ich entschieden, meine etwas gar aus der Hüfte geschossene, steile These «WTC7 war Sprengung» und «es gibt berechtigte Kritik an der offiziellen Version» zu revidieren.

Im Klartext: Flückiger hat sich nicht annähernd so intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt, wie er auf Twitter und bei Inforsperber behauptet. Er hat schlicht eine aus der Hüfte geschossene These mit einer anderen aus der Hüfte geschossenen These ersetzt. Obschon er weder für These A noch für These B das nötige Wissen vorweisen kann. Weiter schreibt er:

Ich möchte mich nicht abschliessend festlegen, ob es jetzt nicht doch einzelne Punkte gibt, die kritikwürdig sind.

Genau das macht Flückiger aber mit seiner Kehrtwende. Er legt sich öffentlich für These B fest, obschon er eigentlich nicht sicher ist und laut eigener Aussage keine Ahnung hat:

Ich habe mich auf Twitter aus dem Fenster gelehnt und meine Meinung inzwischen revidiert, aber als Bundeshausredaktor und Laie bin ich in keinster Weise eine Instanz für oder gegen irgendwelche Theorien zu 9/11.

Die Frage drängt sich auf: Was ist am Montagmorgen zwischen 9.20 Uhr und 12.20 Uhr passiert? Weshalb hat Flückiger das Gefühl, er müsse seine unwesentliche, nicht fundierte Meinungsänderung allen bekannt machen?

Klar ist: Selbst wenn Flückiger Druck von oben (oder wo auch immer) erhalten haben sollte, würde er das nie zugegeben (was nachvollziehbar ist). Für die Druck-These spricht, dass sich NZZ-CEO Veit Dengler in die Flückiger-Twitter-Debatte eingemischt hatte. Er beantwortete Flückigers Bemerkungen bez. WTC7 mit:

«Wirklich? Wenige Themen der Menschheitsgeschichte sind so gründlich durchleuchtet wie 9/11»

Was kompletter Unsinn ist (1). Mich bezeichnete Dengler im Lauf der Diskussion als Aluhut und Verschwörungstheoretiker (Tweet gelöscht). Das tut hier zwar wenig zur Sache, zeigt aber, was der NZZ-CEO unter öffentlichem Diskurs versteht.

Trotzdem: Ich glaube Flückiger, dass er keinen persönlichen Druck aus der Chefetage erhalten hat. Es wäre auch reichlich naiv von Dengler (oder sonst jemandem in der NZZ-Leitung), einem Angestellten eine Denkhaltung zu verordnen. Das Schlimme ist: Klare Weisungen von oben sind gar nicht nötig. All die abschätzigen Bemerkungen, die auf Flückiger eingeprasselt sind, reichen vollkommen, um ihn auf Linie zu bringen. Sie haben ihm klargemacht, was es heisst, sich bezüglich 9/11 aus dem Fenster zu lehnen. Sie haben dem NZZ-Mann gezeigt, dass er seine Zukunft als ernstzunehmender Journalist gefährdet. Flückiger hat deshalb gemacht, was die meisten in seiner Situation tun: einen Rückzieher.

Ich gebe zu, das ist eine Theorie, vielleicht sogar eine Verschwörungstheorie. Aber im vorliegenden Fall die mit Abstand wahrscheinlichste Erklärung dafür, weshalb ein gestandener Journalist wie Flückiger, der ansonsten in sozialen Medien zu seiner Meinung steht, innert drei Stunden eine derart plumpe Kehrtwende vollzieht.

Es geht mir mit diesem Text nicht darum, Flückiger blosszustellen (auch wenn ich das wahrscheinlich tue). Es geht mir vielmehr darum zu zeigen, wie gross der Einfluss der hechelnden Meute ist, die jeden anspringt, der in heiklen Themen wie 9/11 nicht dem Mainstream folgt.

Wie ich schon andernorts festgestellt habe: Der Korridor der erlaubten Meinungen ist eng. Definiert wird er nur in Ausnahmefällen in den Chefetagen von Verlagen und Redaktionen, definiert wird er vor allem in den Köpfen von Medienschaffenden. Viele Journalisten kritisieren gerne, scheuen aber gleichzeitig Kritik an sich selbst und an eigenen Texten wie der Teufel das Weihwasser. Sie fürchten um ihren Ruf unter Berufskollegen, verbieten sich selbstständiges Denken.

Es braucht deshalb keinen CEO wie Veit Dengler, der Jan Flückiger vorschreibt, was er zu denken hat. Das übernehmen seine Twitter-Freunde und Journalistenkollegen. Zum Beispiel Lehrer und Social Media-Spezialist Philippe Wampfler. Er kanzelt jedes Argument ab, meist sinn- und gnadenlos. So schreibt er zum Beispiel in der Diskussion rund um Flückigers Aussagen:

Ist keine nüchterne Zusammenfassung. Infosperber ist eine Ganser-Plattform.

Oder:

Ich kenne die angeblichen Schwachstellen von einer Gruppe, die behauptet, sie bestünde aus Ingenieuren und Baustatikern.

Oder:

All diese angeblichen »Ingenieure« (und Ganser) können das irgendwie ja auch…

Oder:

Das ist eine Zeitschrift für Mitglieder. Und welche Professorinnen von welcher Uni? Come on: Du bist Journalist.

In die gleiche Kerbe schlägt auch Thomas Ley, Blattmacher beim Blick und einer der heftigsten Diffamierer, wenn es um 9/11 geht. Er liess Flückiger in der Twitter-Diskussion wissen:

He, Mann, ehrlich, du bist NZZ-Redaktor.

Wer denkt, das sei witzig gemeint und harmlos, der irrt. Mir hat Ley kürzlich in einer Syrien-Diskussion geschrieben:

«Würde»? Ein Konjunktiv, der dich nicht viel kostet, du trauriges Propaganda-Opfer in der sicheren Schweiz.

So geht das. Wer trotz der Einschüchterung bei seiner Meinung bleibt, endet wie Daniele Ganser – als Verschwörungstheoretiker.

Quelle: Stefan Schaer: Pointiertes zu Medien, Politik und Gesellschaft