13.09.2016
Wer das politische Geschehen längere Zeit beobachtet, dem wird angst und bange ob der Tatsache, wie erfolgreich „politische Eliten“ das Volk manipulieren. Gebetsmühlenartig werden vor einer umstrittenen Abstimmung schöne, wohlklingende Versprechungen gemacht, befürchtete Entwicklungen als unmöglich qualifiziert, Bedenken aller Art als unbegründet abgetan, Emotionen erzeugt – davon insbesondere die Angst –, das alles so lange, bis der Stimmbürger kaum noch weiß, wo ihm der Kopf steht. Und dann kommt der Volksentscheid. Entspricht dieser der bundesrätlichen Absicht, wird er vom Vertreter des Bundesrates als klug und weitsichtig gelobt. Wehe aber, wenn das Volk dieses Spielchen nicht mitmacht oder gar den Manipulationsschwindel durchschaut! Dann wird es plötzlich zu wenig informiert, von den Gegnern der Vorlage getäuscht, emotional verblendet und so weiter und so fort. Bei gescheiterten Manipulationsversuchen gehen deren Macher schnell zur Tagesordnung über und versuchen zeitgleich und klammheimlich das gewünschte Resultat auf irgendeinem Weg doch noch hinzubiegen. Parallel dazu ergießt sich ein Strom von ablenkenden Nachrichten über das Land: Viele Belanglosigkeiten ganz bunt gemischt mit ernstesten Abhandlungen, dann noch etwas Sportnachrichten, Klatsch und Katastrophenmeldungen aus aller Welt. Und unter dieser Flut geraten die gebrochenen Versprechen und misslungene Manipulationsversuche rasch in Vergessenheit. Wie auch immer die Entwicklung läuft, soll das Volk nach dem Motto der alten Römer „Panem et circenses“ das heisst Brot und Spiele bei guter Laune gehalten werden. Und wenn die nächste bedeutungsvolle Vorlage zur Abstimmung kommt, sind die früheren Versprechungen und Erklärungen längst vergessen. Und so werden dann wieder frisch-fröhlich Behauptungen aufgestellt, Erklärungen abgegeben, Tatsachen verdreht und man zählt dabei auf das berühmte „kurze Gedächtnis“ des Volkes. Leider sehr oft mit Erfolg.