Vitaminhaltige Lebensmittel ???

es klingt absurd, ist aber trauriger Alltag: Zuckrige Limo wird mit "wertvollen Vitaminen" beworben, Schokolade mit "Calcium", gefährliche Energydrinks mit "B-Vitaminen". In Deutschland sind 90 Prozent der Produkte, die mit Vitaminen werben, in Wahrheit zu süß, zu fettig oder zu salzig! Das zeigt eine neue Studie von foodwatch. Verbraucherinnen und Verbraucher werden mit Gesundheitsversprechen systematisch in die Irre geführt - und das vollkommen legal! Denn bisher gibt es keine Mindestanforderungen an Lebensmittel, die mit Gesundheitsbotschaften werben dürfen - und die Hersteller nutzen das schamlos aus!

Helfen Sie uns, den massenhaften Gesundheitsschwindel zu stoppen! Unterschreiben Sie jetzt unsere E-Mail-Protestaktion:

www.aktion-vitamine.foodwatch.de

In Deutschland haben wir insgesamt 241 Produkte, die auf der Verpackung mit Vitaminen werben, unter die Lupe genommen - mit deutlichem Ergebnis: 190 sind ungesund und entsprechen nicht den Vorgaben der Weltgesundheitsorganisation an ausgewogene Lebensmittel! Beispiele sind die "Fruchtgummis" von Katjes, Traubenzuckerriegel von Dextro Energy, der Softdrink "Powerade" von Coca-Cola sowie Energy-Drinks von Rockstar und Monster. Aber auch süßen Milchdrinks von Müller wird mit Vitaminen ein gesundes Image verpasst.

In fast allen getesteten Produkten setzen die Hersteller die Vitamine künstlich zu. Und das, obwohl die meisten Menschen in Deutschland laut Deutscher Gesellschaft für Ernährung (DGE) mit Vitaminen ausreichend versorgt sind. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) warnt in einigen Fällen sogar vor einer Überdosierung und rät von einer Anreicherung von Lebensmitteln mit Vitamin A und Vitamin D ab. Die Lebensmittelindustrie macht mit den Ängsten der Verbraucher jedoch Profit: Zuckergetränke und Süßigkeiten sind günstig zu produzieren und versprechen hohe Gewinnspannen - durch den künstlichen Zusatz von billigen Vitaminen können die Produkte dann auch noch als besonders gesund vermarktet werden!

Das Traurige: Eigentlich sollte die EU schon längst Regeln (sogenannte Nährwertprofile) festlegen, um die irreführende Gesundheitswerbung zu verhindern. So steht es in einer EU-Verordnung von 2006 zu "Health Claims". Doch die Regeln wurden seit sieben Jahren nicht eingeführt. Und ob es jemals dazu kommt, ist offen. Denn auf Druck der Lebensmittellobby sollen die Nährwertprofile nun komplett aus der Verordnung gestrichen werden - über einen entsprechenden Antrag stimmt das Europäische Parlament schon in der kommenden Woche ab!

Uns bleibt also nur noch wenig Zeit! Fordern Sie jetzt alle EU-Abgeordneten auf, den Antrag zur Abschaffung der Nährwertprofile abzulehnen! Fordern Sie mit uns konkret eine Alternative - und zwar das Nährwertmodell der Weltgesundheitsorganisation WHO: Nur jene Produkte, die dessen Kriterien erfüllen, sollten künftig mit Vitaminwerbung vermarktet werden dürfen.

Schluss mit dem Gesundheitsschwindel! Unterzeichnen Sie jetzt!

Herzliche Grüße,
Ihr foodwatch-Team

P.S.: Je mehr Menschen hinter foodwatch stehen, umso kraftvoller können wir unsere Forderungen in die Öffentlichkeit bringen. Unsere Kampagnenarbeit ist nur möglich mit ihrer Hilfe - bitte unterstützen Sie uns und werden Sie jetzt Fördermitglied:

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Weiterführende Informationen und Quellen: 
foodwatch-Studie mit den ausführlichen Ergebnissen und Quellen
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