Grippewelle im Anzug
08. Januar 2016 10:17; Akt: 08.01.2016 10:17 Print
Die Schweiz schnupft und fiebert
Seit Neujahr strömen die Patienten mit grippeartigen Symptomen in die Hausarztpraxen. Trotz des milden Wetters melden erste Regionen die Grippe als verbreitet.
Noch zeigt sich der Winter von seiner milden Seite. Dennoch füllen sich die Arztpraxen bereits mit erkälteten und fiebernden Personen. «Seit dieser Woche haben wir vermehrt Patienten mit Grippe-Symptomen», sagt Christian Studer, Allgemeinmediziner in der Pilatuspraxis in Luzern. Seien es vor Neujahr noch vor allem Erkältungen mit anhaltendem Reizhusten gewesen, gebe es jetzt viele Patienten, die über Gliederschmerzen und Fieber klagten.
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Bei der Arzthaus.ch AG, die Gruppenpraxen in Aarau, Zürich und St. Gallen führt, nahmen die Konsultationen seit dem neuen Jahr deutlich zu. «Die Leute kommen zu uns mit Erkältungssymptomen wie
Husten und Schnupfen, aber auch mit Fieber und Gliederschmerzen», sagt Geschäftsführerin und Ärztin Jennie Olsson.
Auch Angina und Magen-Darm-Grippe
Daniela Uebersax, Leiterin Walk-in-Notfall im Hirslanden Praxiszentrum am Bahnhof Bern, stellt einen Anstieg von Patienten mit grippalen Symptomen fest. «Zudem behandeln wir vermehrt Personen mit Angina und Magen-Darm-Grippe.»
Diese Beobachtung deckt sich mit der in den letzten Tagen gestiegenen Nachfrage in Apotheken nach Erkältungs- und Grippemitteln. Laut Marketingleiter Johnny Schuler von der Dr. Bähler Dropa AG sind Schnupfenmittel besonders gefragt: «Das bedeutet, unsere Kunden leiden vermehrt an Pfnüsel.»
So viele Suchanfragen auf Google wie im Horror-Grippewinter
Dass eine Grippewelle im Anzug ist, weist auch die Sentinella Grippeüberwachung des Bundesamtes für Gesundheit aus. In der Region Tessin-Graubünden ist das Influenza-Virus bereits verbreitet und in der Romandie sporadisch feststellbar.
Ein Blick auf Google Trends zeigt zudem: Die Suchanfragen zu Stichwörtern wie Erkältung, Grippe, Fieber oder Husten haben in den letzten Wochen deutlich zugenommen. Im Vergleich zur gleichen Zeit im Vorjahr, das das schwerste Grippejahr der letzten 15 Jahre war, gibt es zum jetzigen Zeitpunkt gar mehr Anfragen. Es könnte uns also trotz bisher mildem Winter ein schweres Grippejahr bevorstehen.