http://www.20min.ch/finance/news/story/25212758
Schweizer Schweineproduzenten ächzen unter akutem Preisdruck*. Nun soll der Konsum angeheizt und das schlechte
Image von Schweinefleisch behoben werden. *Wirtschaftlichkeit, Gewinnmaximierung!
Die Schweizer Schweineproduzenten haben an mehreren Fronten gleichzeitig zu kämpfen. So leiden sie unter dem akuten Preissturz bei Schlachtschweinen. Haben die Landwirte vergangenen Sommer
400 Franken pro Tier erhalten, sind es derzeit noch 270 Franken. «Das heisst, dass die Produzenten über 100 Franken Verlust pro Tier machen und quasi Eintritt zahlen müssen, wenn sie den
Stall betreten», sagt Adrian Schütz von der Geschäftsstelle des Schweinezucht- und
Schweineproduzentenverbands Suisseporcs.
Zudem macht den Schweinebauern das schlechtes Image* ihres Produkts zu schaffen. Schweinefleisch haftet der
Makel an, im Vergleich zu Poulet oder Rind ungesund zu sein. Es gilt beispielsweise als fettiger als andere Fleischsorten wird darum oft als Dickmacher gehandelt. *Weshalb hat das wohl ein schlechtes Image? Will man hier mit Mainstream-Presse [Volksverarschung] und falschen Fragestellungen zu Konsum
verführen? Sollte sich mal das folgende Video ansehen!
Schweizer kaufen Koteletts im Ausland
Auf die Preise drückt, dass derzeit ein leichtes Überangebot an Schlachtschweinen herrscht. «Da der Markt sehr sensibel reagiert, reichen nur ein paar Schweine zu viel, und die Käufer üben
schon Preisdruck auf die gesamte Schweineproduktion aus», sagt Schütz. Das höhere Angebot kann nicht durch höheren Konsum kompensiert werden. Schweinefleisch ist zwar das beliebteste Fleisch
der Schweizer, doch die Tendenz beim Pro-Kopf-Konsum zeigt gemäss dem Landwirtschaftlichen
Informationsdienst leicht nach unten. Im Jahr 2014 wurden in der Schweiz 23,66 Kilo Schweinefleisch pro Person gegessen. Im Jahr 2000 waren es noch 25,43 Kilo gewesen.
Einen weiteren Strich durch die Rechnung macht den Schweinebauern der Einkaufstourismus. Weil die Preise für Kotelett, Schinken oder Schweinefilet im grenznahen Ausland deutlich tiefer sind,
zieht es nach wie vor viele Schweizer Konsumenten nach Deutschland oder Österreich zum Fleischeinkauf. «Das schadet den Anstrengungen der Schweizer Produzenten, die das Tierwohl über alles
stellen», so Schütz. *Das ist ja wohl der grösste Witz des Jahres! Die Produktionsweise im Ausland
unterscheide sich gegenüber der Tierhaltung in der Schweiz deutlich. *Die Tierhaltung und die Schlachtmethoden werden
deshalb nicht besser, die negative Schwingung bleibt.
Kampagne soll zum Konsum animieren
Produzenten und Fleischverbände wollen der Abwärtstendenz nicht tatenlos zusehen. Ansetzen wollen sie vor allem beim Konsumenten. «In unseren Nachbarländern ist der Pro-Kopf-Konsum beim
Schweinefleisch viel höher, darum gibt es noch viel Potenzial», sagt Schütz. Der Verband Suisseporcs unterstützt seit Kurzem gemeinsam mit der Fleisch-Branchenorganisation Proviande eine
Image-Kampagne, die die Qualität des Schweizer Schweinefleischs aufzeigen soll. So werden etwa in Filialen des bäuerlichen Detailhändlers Landi Promotionen durchgeführt, die den Konsumenten
die Vorteile von Schweinefleisch direkt am Verkaufspunkt nahebringen soll.
Entgegen der verbreiteten Meinung sei Schweizer Schweinefleisch beispielsweise ausgesprochen fettarm und extrem eiweissreich, so Schütz. «Es würde den Produzenten enorm helfen, wenn die
Schweizer wieder mehr einheimisches Schweinefleisch essen würden.» Für die Konsumenten hat der Preiszerfall positive Auswirkungen: Schweinefleisch wird günstiger. Auf Anfrage von 20 Minuten
bestätigt die Migros, die Preise gesenkt zu haben. Auch Coop gibt die tieferen Einkaufspreise weiter und senkt etwa die Preise bei Hinterschinken, Schweinsbraten oder Cordon bleu.