Der schwarze Kanal ARD

»Hart und unfair« – Impfpropaganda pur beim neuen »schwarzen Kanal« ARD

Hans U. P. Tolzin

Haben Sie auch gestern voller Spannung die beliebte Sendung Hart aber fair in der ARD gesehen, in der es diesmal um die Masernimpfung, um Homöopathie, Geistheilung und Aberglauben ging? Dann haben Sie möglicherweise frühzeitig abgeschaltet, weil Sie es nicht mehr ausgehalten haben. Denn von »Fairness« konnte kaum die Rede sein:

Während die Impfbefürworter ihre unbewiesenen Behauptungen in aller Ruhe dem vermeintlich dummen deutschen Fernsehvolk präsentieren konnten, wurden die beiden Vertreterinnen einer differenzierten Sichtweise ständig unterbrochen und kamen kaum dazu, ihren Gesprächsfaden abzuschließen.

Einmal mehr hat sich die ARD als der neue »schwarze Kanal« erwiesen. Für alle »Wessis«: So hieß eine berüchtigte Propagandasendung in der alten DDR. Alle Weichen scheinen nun auf die Verwirklichung einer neuen Impfdiktatur auf deutschem Boden zu stehen und die ARD legt dafür bewusst die Grundlagen.

 

Als Aufhänger wurde zwar vom Moderator Frank Plasberg die richtige Frage gestellt. Nämlich, warum Menschen sich von der Schulmedizin abwenden und aufhören, Ärzten wie Behörden (blind) zu vertrauen. Nur, dass der ach so faire Moderator die Antworten offenbar gar nicht hören wollte. Erst recht nicht die Front der Impfpopulisten, hier vertreten durch den Fernseh-Arzt von Hirschhausen und den Chef eines Ärzteverbandes, Wolfram Hartmann.

 

So war auch das Ziel der Sendung klar: Der Schulmedizin laufen unaufhaltsam die Patienten weg. Durch gezielte Verunglimpfungen der Alternativmedizin und ihrer Vertreter versucht man die Menschen so gut es geht noch bei der Stange zu halten. Da dies im Informationszeitalter immer schwieriger wird, weil sich »politisch unkorrekte« Informationen lange nicht mehr so leicht kontrollieren lassen wie früher, erhöht die Pharmalobby, die laut Horst Seehofer einen

maßgeblichen Einfluss auf die Gesundheitspolitik in Deutschland nimmt[1], derzeit den Druck auf Politiker, Ärzteschaft und Eltern.

 

Das Ziel ist eine Art faktisches Denkverbot: Wer sich kritisch mit Impfungen oder anderen schulmedizinischen Dogmen beschäftigt, soll sofort von seinem sozialen Umfeld durch Ausgrenzung zum Schweigen gebracht werden.

 

Man darf dabei eines nicht vergessen: Weltweit hängen Umsätze in Höhe von Hunderten von Milliarden oder gar von Billionen Euro davon ab, dass die Menschen weiterhin blind an die Schulmedizin glauben. Alles nur Verschwörungstheorien? Fragen Sie Horst Seehofer!

 

Hier zwei ganz wichtige Grundregeln für alle Impf-Diskussionen, sei es im privaten Bereich oder vor einer Fernsehkamera:

 

Lassen Sie sich nicht die Beweislast aufdrängen!

Impfungen sind erhebliche medizinische Eingriffe bei Gesunden. Juristisch gesehen stellen sie Körperverletzungen dar, die IHRER mündigen Einwilligung bedürfen. Diese mündige Einwilligung können SIE nur dann geben, wenn derjenige, der Ihnen die Impfung aufnötigen will, in der Lage ist, IHRE Fragen zu beantworten. Nicht SIE müssen sich rechtfertigen, wenn SIE nicht impfen wollen, sondern derjenige, der SIE zum Impfen überreden will, muss die Fakten vorlegen!

 

Lassen Sie sich nicht ablenken!

Falls Sie Gelegenheit erhalten, sich die Sendung noch einmal anzuschauen, achten Sie doch einmal darauf, wie Hartmann und Hirschhausen immer dann, wenn ihnen das aktuelle Thema zu unangenehm wurde, ganz schnell das Thema wechselten, z. B. ging es plötzlich dann nicht mehr um Masern, sondern um Polio, Pocken oder irgendeine andere Impfung. Achten Sie auch beim Moderator auf die Anwendung dieser Ablenkungsstrategie.

 

Merke: Wenn das Gegenüber urplötzlich das Thema wechselt, versucht er damit eigentlich nur, die eigene Unsicherheit zu kaschieren. Oder aber, er will SIE bewusst verunsichern. Ob es in jedem Fall sinnvoll ist, nachzuhaken und in einer Diskussion zu »gewinnen«, ist fraglich.

 

Aber es ist ein großer Unterschied, ob mir bewusst ist, was mich in einem Gespräch irritiert. Dann kann ich damit umgehen. Oft ist es aber so, dass wir uns plötzlich irritiert oder verwirrt fühlen, ohne zu wissen, warum. Dabei hat unser Gegenüber einfach nur abrupt das Thema gewechselt.

 

Wirkungsgrad und Ausrottung – warum das nicht zusammen passt!

 

Zu den Fakten der Masernimpfung selbst könnte ich jetzt ein ganzes Buch schreiben. Das Buch ist zwar auch in Planung, wird aber noch etwas dauern.

 

Lassen Sie mich ersatzweise auf einen einzigen, sehr interessanten Aspekt eingehen, von dem die Impfpopulisten bei »hart aber unfair« nach bestem Vermögen ablenkten: der Wirkungsgrad der Masernimpfung aus Sicht des Robert-Koch-Instituts (RKI), der Bundesseuchenbehörde. Die Wirksamkeit der Masernimpfung wird allein anhand eines Blutwertes gemessen, dem so genannten Antikörpertiter. Beweise dafür, dass Menschen mit hohen Titerwerten gesünder sind als Menschen ohne Titer, konnte ich bisher nicht finden. [2]

 

Nehmen wir aber trotzdem einmal an, ein hoher Masernantikörpertiter sei tatsächlich so etwas wie Garant für Nichterkrankung und für Nichtweiterverbreitung des Masernvirus. Laut dem Masern-Merkblatt für Ärzte des RKI liegt der Wirkungsgrad bei der Masernimpfung zwischen 92 und 99 Prozent. [3]

 

So genau weiß man das beim RKI also nicht, was zur Frage führen könnte, warum das nicht genauer untersucht wird. Denn die Konsequenzen sind, wie wir gleich sehen werden, kolossal. Laut KiGGS, der größten jemals vom RKI durchgeführten Bevölkerungsstudie, lag die Rate der Impfversager bei den zweimal gegen Masern geimpften Kindern und Jugendlichen bei 6,7 Prozent. [4]

 

Nehmen wir einmal an, dieser Wert sei realistisch, denn bessere Daten haben wir nun mal nicht. Dann bedeutet dies, dass eines von 15 zweifach geimpften Kindern trotzdem die Masern bekommt und auch das Virus ausscheidet!

 

Nehmen wir weiter an, in einer Klasse von 31 Kindern seien bis auf ein Kind alle Kinder zweimal gegen Masern geimpft. Und in der Nachbarklasse gebe es ein Kind mit Immundefekt, das nicht geimpft werden darf und als besonders gefährdet gilt. Nun brechen in der ersten Klasse die Masern aus. Nehmen wir an, das ungeimpfte Kind erkrankt tatsächlich an Masern. Außerdem zwei der zweifach Geimpften!

 

Nun bleibt der Ungeimpfte am nächsten Tag zu Hause und in seinem Bett, hört also damit auf, die Viren in der Schule zu verteilen. Die beiden geimpften Masernpatienten gehen jedoch noch tagelang zur Schule, weil niemand auf die Idee kommt, es könne sich bei ihnen um die Masern handeln. Schließlich sind sie ja zweimal geimpft!

 

Angenommen, das Kind mit Immundefekt erkrankt nun schwer an den Masern. Was ist nun wahrscheinlicher: ass es sich das Virus bei dem Ungeimpften eingefangen hat oder bei den »Impfversagern«? Sie sehen also, da passt etwas nicht zusammen.

 

Davon abgesehen: Laut der Weltgesundheitsbehörde WHO ist eine Immunität von 95 Prozent in der Bevölkerung notwendig, um die Masern zu eliminieren. Wenn jedoch die Masernimpfung aus offizieller Sicht nur einen Wirkungsgrad von 93,3 Prozent hat, dann ist selbst dann eine Immunitätsrate von 95 Prozent nicht erreichbar, wenn 100 Prozent einer Bevölkerung durchgeimpft sind.

 

Das können Sie jedem einigermaßen intelligenten Hauptschüler vorrechnen und er wird es verstehen. Warum kapieren es dann die ach so schlauen Impfexperten nicht? Weitere Hintergrundinfos zur Masernimpfung finden Sie auf meiner Webseite www.impfkritik.de und www.impfkritik.de/masern.

Fußnoten:

 

[1] Interview mit dem ZDF im Jahr 2005

[2] impfkritik.de

[3] rki.de

[4] Poethko-Müller, C., Mankertz, A., »Sero-epidemiology of measles-specific IgG antibodies and predictive factors for low or missing titres in a German population-based cross-sectional study in children and adolescents (KiGGS)« (2011), Vaccine 29 (45), pp. 7949-7959.